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12.05.2004

IST-Sportmarketing-Manager Manfred Dimmy: Sportmarketing und Rechtsberatung aus einer Hand

Sportmarketing-Manager Dr. Manfred Dimmy eröffnete 1988 im österreichischen Stockerau eine eigene Rechtsanwaltskanzlei.

Mittlerweile kümmert sich der gebürtige Wiener mit seiner Firma Sport & Recht fast ausschließlich um die Vermarktung von Sportlern wie den österreichischen Tischtennis-Weltmeister Werner Schlager. Im Interview mit dem IST äußert sich Dimmy über die Firmenentwicklung, seine persönlichen Ziele und das IST-Fernstudium Sportmarketing.

IST: Herr Dimmy, Sie betreiben eine Anwaltskanzlei und eine Sportlerberatung …
Dimmy: … Richtig. Ich bin seit 1985 Rechtsanwalt, seit 1988 mit eigener Kanzlei. 1995 habe ich mit meinem Freund und Sportkollegen Stanislaw Fraczyk, selbst ehemaliger Weltklassetischtennisspieler, die Firma SPORT&RECHT gegründet. SPORT&RECHT war zunächst schwerpunktmäßig auf Rechtsprobleme im Sport und auf Sportmanagement ausgerichtet. Später kam das Geschäftsfeld Sportmarketing dazu.

IST: Wie sind Sie als Rechtsanwalt auf die Idee gekommen, Sportmarketing in Ihr Geschäft einzubeziehen?
Dimmy: Bereits als Kind habe ich viele Sportarten selbst aktiv betrieben, nicht um Spitzensportler zu werden, sondern um eine möglichst breite sportliche Basis zu erhalten und mich in vielen Sportbereichen auszukennen. Es war schon damals mein Berufswunsch, im Sport bzw. für Sportler tätig zu sein. Eine Knieverletzung hinderte mich am Sportstudium und durch mein Jusstudium habe ich dann eine etwas andere Berufslaufbahn eingeschlagen. Sobald aber der Rechtsbereich verstärkt in den Sport Einzug hielt, zählte  ich das Sportrecht sofort zu meinen bevorzugten Fachgebieten.  Die gute Kenntnis der sportlichen Strukturen und der gute Kontakt zu vielen sportlichen Institutionen hat dann zunächst dazu geführt, dass ich Sportler, später auch Spitzensportler, anwaltlich vertreten habe. Zu diesem Zeitpunkt habe ich mich entschlossen, eine Ausbildung im Sportmanagement zu absolvieren, habe die Firma SPORT&RECHT gegründet und die Bereiche Sportrecht und Sportmanagement in die neue Gesellschaft ausgelagert. Etwas später habe ich dann – auf Wunsch der Sportler – das Leistungsangebot um den Bereich Sportmarketing erweitert.

IST: Was ist das Besondere an Ihrem Unternehmen?
Dimmy: Durch die Kombination der Rechtsanwaltskanzlei mit der Firma SPORT&RECHT sind wir – als einziges Unternehmen in Österreich -  in der Lage, unseren Sportlern die Geschäftsfelder Sportmanagement, Sportmarketing und Sportrecht in Vernetzung anzubieten.

Highlight Werner Schlager

IST: In Deutschland gibt es kaum Rechtsanwälte, die sich ausschließlich auf das Sportrecht spezialisiert haben. Wie sieht das bei Ihnen aus?
Dimmy: Grundsätzlich arbeite ich juristisch auch noch in den Bereichen Liegenschafts- u. Immobilienrecht, Ehe- u. Familienrecht, Erbrecht und Verkehrsrecht. Derzeit wende ich etwa 80% meiner täglichen Arbeitszeit für den Sport auf. Allerdings hatte ich die letzten sechs Monate meine Anwaltskanzlei ruhend gestellt, um mich voll und ganz auf die Vermarktung des Tischtennis-Weltmeisters Werner Schlager konzentrieren zu können. Vor allem dessen Vermarktung in Asien ist sehr zeitaufwendig, aber auch höchst spannend und interessant.

IST: Konzentrieren Sie sich auf die Beratung von Einzelsportlern oder vermarkten Sie auch Sportvereine oder Institutionen?
Dimmy: Da SPORT&RECHT derzeit mit Werner Schlager, dessen Tischtennis-Doppelpartner Karl Jindrak und dem Radtalent Clemens Selzer drei Einzelsportler unter Vertrag hat, liegt im Moment der Schwerpunkt auf den Einzelsportlern.  Allerdings waren wir auch schon management- u. marketingmäßig für Vereine und Verbände tätig. So war ich zwei Jahre lang als Co-Manager des örtlichen Handballvereins tätig, des UHC UNIQA Stockerau, der damals in der höchsten österreichischen Spielklasse, der Handball-Liga-Austria, spielte.

IST: Wie entsteht der Kontakt zu den Sportlern?
Dimmy: Wir versuchen, uns durch Kompetenz, großes Engagement, ehrliche und seriöse Arbeit, Verlässlichkeit und Vertrauenswürdigkeit von ähnlichen Unternehmen abzuheben. Wenn wir Sportler betreuen, die für die Medien interessant sind, wird unsere Arbeit in den Medienberichten immer wieder positiv erwähnt. Der Kontakt zu den Sportlern entsteht auf unterschiedliche Art:  durch die Mundpropaganda unserer zufriedenen Sportler, die wir betreuen oder betreut haben, durch die Berichterstattung in den Medien, durch meinen Mitgesellschafter Stanislaw Fraczyk, der nach wir vor in der höchsten österreichischen Tischtennis-Spielklasse aktiv ist. In den seltensten Fällen gehen wir aktiv auf einen Sportler zu.

IST: Welche Ziele haben Sie sich für Ihre berufliche Zukunft gesteckt?
Dimmy: Bei SPORT&RECHT bin ich der Zielvorstellung schon sehr nahe.  In Werner Schlager kann ich einen absoluten Weltklasseathleten betreuen, der noch dazu in Asien eine ungeheure Popularität genießt, wodurch nicht nur Österreich oder Europa, sondern auch der asiatische Markt für Marketingmaßnahmen zu Verfügung steht. Hier würde ich mir nur einen zweiten, allenfalls einen dritten Spitzensportler von solchem Format wünschen. Im Management eines absoluten Top-Fußballvereins, ähnlich wie ich es im Handball bereits gemacht habe, oder bei einem großen Marketingprojekt eines solchen Vereins mitzuarbeiten, würde mich reizen. Die Rechtsanwaltskanzlei möchte ich in Hinkunft auf ein Mindestmaß beschränken, weil sich die beiden Berufe auf Dauer anders nicht bewerkstelligen lassen.

Motto Fair Play

IST: Haben Sie ein Motto, unter das Sie Ihre berufliche Tätigkeit stellen?
Dimmy: Ein Motto von mir im Sport heißt „Fair Play“. Wir dürfen den Sportler finanziell und auch sonst so wenig wie möglich belasten.  Der Sportler muss das Gefühl haben, dass wir immer für ihn da sind, wenn  er uns braucht. In jedem Fall müssen wir dem Sportler wirtschaftlich mehr bringen, als wir ihn kosten.

IST: Was war das Highlight Ihrer bisherigen Tätigkeit?
Dimmy: Das sportliche Highlight war sicherlich der WM-Titel von Werner Schlager, mit dem ich schon seit 7 Jahren zusammenarbeite. Damit haben sich auch für mich beruflich ungeahnte Möglichkeiten eröffnet. So ist es beispielsweise gelungen, für Werner Schlager Werbeverträge für den asiatischen Raum abzuschließen, die weit über einen üblichen Sponsoringvertrag hinausgehen und die Umsatzbeteiligung, Firmenbeteiligung, TV-Werbespots und eine Option auf Eintritt als Gesellschafter nach Beendigung seiner aktiven Karriere vorsehen. Es sind alles Maßnahmen, die auch der Absicherung der Zukunft des Sportlers dienen und für mich langfristige und interessante Projekte darstellen. Natürlich hat mir beim Verhandeln dieser Verträge mein juristisches Wissen enorm geholfen.

IST: Und was Ihre größte Enttäuschung?
Dimmy: Die größte Enttäuschung hat mit meiner bereits erwähnten Tätigkeit für den örtlichen Handballclub zu tun. Die Mannschaft des UHC UNIQA Stockerau hatte trotz wirtschaftlicher Probleme des Vereins die Zugehörigkeit zur höchsten Spielklasse geschafft und der Verein konnte in zweijähriger mühevoller Arbeit letztlich auch schuldenfrei gestellt werden. Trotzdem konnte mein Umstrukturierungskonzept nicht umgesetzt werden, weil die Mannschaft aufgelöst wurde und praktisch nur der Nachwuchsbereich aufrecht erhalten wurde. Das wäre nicht notwendig gewesen. Fast zwingend hat SPORT&RECHT den Vertrag nicht verlängert. Bezeichnend ist, dass mich mit vielen Spielern dieser Mannschaft noch immer eine freundschaftliche Beziehung verbindet.

IST: Welches sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Charaktereigenschaften für jemanden, der in Ihrer beruflichen Position Erfolg haben möchte?
Dimmy: Ganz klar – Flexibilität, Kreativität, Ehrlichkeit und Offenheit, ein hohes Maß an Fleiß und Engagement, Loyalität, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Kontaktfreudigkeit.

IST: Was würden Sie jemandem raten, der Ihren Beruf ausüben möchte?
Dimmy: Großes Interesse am Sport und viel sportliches Grundwissen sind meiner Meinung nach Grundvoraussetzungen für diesen Beruf. Dazu sollte eine fundierte Ausbildung zumindest in einem Fachbereich kommen. Zweckmäßig wäre es auch, ein Praktikum, am besten bei einem großen Verein mit verschiedenen Einsatzmöglichkeiten,  zu absolvieren. Darüber hinaus bedarf es eines verständnisvollen Umfelds und einer Familie, die häufige Abwesenheiten toleriert.

Fernstudium Sportmarketing

IST: Trotz Ihrer praktischen Erfahrung haben Sie 2003 das IST-Fernstudium Sportmarketing absolviert. Warum?
Dimmy: Nach meiner Ausbildung im Sportmanagement, die ich in Einzelseminaren absolviert habe, und einem Zertifikatslehrgang im Sportvereinsmanagement, habe ich nach einer Ausbildungsmöglichkeit im Sportmarketing gesucht.  Für das IST-Fernstudium sprach, dass durch die staatliche Zulassung eine hohe Qualität garantiert war, dass ich es neben meiner beruflichen Tätigkeit absolvieren konnte, und dass am Ende mit dem IST-Diplom ein anerkannter Abschluss stand. Darüber hinaus habe ich schon im Vorfeld mitbekommen, dass das IST in der Sportbranche einen guten Ruf genießt.

IST: Inwieweit haben Sie bisher von diesem Abschluss profitiert?
Dimmy: Ich hatte natürlich den Vorteil, dass ich nach der Ausbildung nicht von Null beginnen musste, weil ich schon vorher einige Zeit im Sportbereich tätig war. Ungeachtet dessen helfen mir die Lehrinhalte und das bei den Seminaren vermittelte Praxiswissen bei der täglichen Arbeit, egal ob es sich um die Erstellung eines Konzepts oder eine Kontaktnahme mit potenziellen Sponsoren handelt. Auf Grund der in der Ausbildung vermittelten Tipps geht man einfach an verschiedene Dinge anders heran. Mir persönlich gibt der Abschluss als Sportmarketing-Manager (IST) auch die Möglichkeit,  eine zweite Berufsausbildung nachzuweisen. Damit kann ich gegenüber den eigenen Sportlern und gegenüber Dritten dokumentieren, dass der Sport nicht nur ein Randbereich ist, den ich einfach neben der Anwaltschaft mitlaufen lasse, sondern dass die Tätigkeit im Sport für mich ein vollwertiger Beruf ist, wofür ich auch eine entsprechende Ausbildung absolviert habe.

IST: Herr Dimmy, vielen Dank für dieses Gespräch.