18.07.2023
„Es ist nie zu spät, seine Träume zu verwirklichen“
Ein Lebenslauf muss nicht geradlinig verlaufen, um im Traumjob zu landen. Die 29-jährige Eventmanagerin und Hochzeitsplanerin Viktoria Fischer-Etzel ist das beste Beispiel dafür. Uns hat die IST-Absolventin erzählt, auf welchen Umwegen sie sich mit ihrer Agentur Viktorys Weddings & Events selbstständig gemacht hat.
Dankbar für einen chaotischen Werdegang
Nach einer kaufmännischen Ausbildung und ihrem ersten Job als Assistenz der Museumsleitung, spürte die damals 21-jährige Viktoria schon früh Sehnsucht nach etwas anderem. Deshalb beschloss sie, ihren sicheren Job aufzugeben und ein sozialwissenschaftliches Studium zu absolvieren. Es folgten diverse Praktika beim Radio, Fernsehen und in einer renommierten Eventagentur in Barcelona. Ob Spanien oder andere außergewöhnliche Destinationen, in der weiten Welt hat sich die Erlangerin schon immer zuhause gefühlt. Aus diesem Grund hat es die Sozialwissenschaftlerin nach dem Studium in ein großes Reiseunternehmen verschlagen. Dort konnte die Weltenbummlerin ihre Leidenschaften optimal miteinander verbinden: Planen, Organisieren und die Welt bereisen.
Lösungsorientiert und positiv durchs Leben
Aufgrund der Corona-Pandemie wurde die Reiseexpertin jedoch gezwungen, ihren Job aufzugeben. Und wieder nahm ihr Lebensweg eine unvorhergesehene Wendung: sie orientierte sich um und wurde Bildungsbegleiterin für Jugendliche. Lösungsorientiert und positiv war Viktoria schon immer. „Mir hat alles super viel Spaß gemacht, und ich bin rückblickend sehr dankbar über meinen chaotischen Werdegang. Allerdings wurde mir dadurch eines klar: es sind und bleiben die organisatorischen Aufgaben sowie die Arbeit mit unterschiedlichen Menschen, die mir Spaß machen.“
Jetzt oder nie!
Im Jahr 2020 hat sich die vielseitig interessierte Quereinsteigerin für eine Doppel-Weiterbildung zur Eventmanagerin (IST/IHK) und Hochzeitsplanerin am IST-Studieninstitut entschieden. Nach erfolgreichem Abschluss beider Zertifikate und ihrer anschließenden Elternzeit stand Viktoria vor einer wichtigen Entscheidung: Wie soll ihr weiterer beruflicher Weg aussehen? „Entweder gehe ich zurück zu meinem alten Arbeitgeber und nehme eine andere Stelle an, suche mir einen komplett neuen Job oder nutze endlich die Chance und starte meine Selbstständigkeit als Wedding Plannerin.“
Ihr war schnell klar: Jetzt oder nie! „Ich hatte mich nicht ohne Grund weitergebildet, und wenn ich diese ‚Freiheit‘, die ich letztendlich hatte, nicht nutze, dann werde ich es nicht mehr so leicht versuchen. Mit einem Kind hat man in einer Festanstellung nicht mehr alle Möglichkeiten und jede Flexibilität. Zudem wollte ich nicht ‚irgendwas‘ machen. Sondern das, was mir Spaß macht“, sagt die junge Mutter eines knapp zweijährigen Sohnes.
Selbst und ständig
Die in den Weiterbildungen erworbenen Kenntnisse waren der Grundstein und das Basiswissen für die Gründung ihrer Agentur Viktorys Weddings & Events. Heute plant die 29-Jährige Hochzeiten und verschiedene private Events, wie Geburtstage oder Baby-Partys von Erlangen bis Hohenlohe. Ihr Hauptjob besteht darin, Hochzeiten zu planen und nach den individuellen Wünschen und Vorstellungen ihrer Kund:innen umzusetzen. „Ich führe Gespräche mit dem Paar, finde eine passende Location, erstelle das Designkonzept, organisiere die perfekten Dienstleister und bin am Tag der Hochzeit vor Ort und schaue, dass alles läuft.“ Darüber hinaus kümmert sie sich um die Buchhaltung, macht Steueraufgaben, plant Termine, baut ihr Marketing auf und erweitert ihr Netzwerk. „Wenn ich für meine Selbstständigkeit und rund ums Marketing nochmal etwas nachlesen muss, helfen mir auch heute noch die Studienhefte aus der Weiterbildung.“
Wenig Zeit ist die größte Challenge
Ob Hochzeiten, Baby-Partys oder Geburtstage – „es wird verstärkt Wert auf Individualität gelegt und der Faktor Zeit spielt eine große Rolle, weshalb sich immer mehr Menschen dazu entscheiden, die Planung abzugeben“, berichtet die Event Planerin. Deadlines sind auch ihre größte Herausforderung. „Hochzeiten, die innerhalb kürzester Zeit organisiert werden sollen, sind schon sehr stressig. Man muss täglich viel Zeit und Nerven reinstecken, da kurzfristig viele gute Locations und Dienstleister ausgebucht sind.“ Manchen Paaren ist das nicht bewusst. „Hier müssen dann einige Kompromisse eingegangen werden. Zum Beispiel eine weiter entfernte Feierlocation, die wiederum höhere Fahrtkosten mit sich zieht. Jedoch ist es nicht unmöglich und es macht auch Spaß, so eine Herausforderung zu meistern.“
Zudem gibt es meist am Hochzeitstag selbst immer etwas Unvorhergesehenes, auf das man flexibel reagieren muss. Aber auch das ist zu schaffen. „Wenn am Ende alles klappt, und auch am Tag selbst alles reibungslos funktioniert, ist man schon sehr stolz. Das Wichtigste ist einfach, dass das Brautpaar zufrieden ist.“
Rückblickend ist Viktoria froh und dankbar, den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt zu haben und mit dem Geld zu verdienen, was sie am liebsten macht: andere Menschen glücklich.
Foto: Copyright Liebesbild Photography