09.05.2019
„A smooth sea never made a skilled sailor“
Sebastian Herbst weiß genau, wo seine private Kreuzfahrt hingehen soll: ins General Management der Kreuzfahrtindustrie. Auf dem Weg dorthin dient ihm die Weiterbildung „Hotelbetriebswirt“ als Sprungbrett.
Eigentlich sollte die Reise in den Sportjournalismus gehen. Sebastian Herbst war fest entschlossen, diesen Weg zu gehen und überbrückte nur die Zeit bis zu einem möglichen Volontariat – zufällig in der Kreuzfahrtbranche. Erstmal Seeluft geschnuppert, ließ ihn die neu entdeckte Liebe zum Tourismus nicht mehr los. Um sich entsprechendes Fachwissen anzueignen, entschied er sich für die Weiterbildung zum „Hotelbetriebswirt“.
Herr Herbst, eigentlich kommen Sie aus dem Sportjournalismus. Irgendwann hat es Sie in die Kreuzfahrtindustrie verschlagen. Wann war das und wie kam es dazu?
Sebastian Herbst: Neben zwei Praktika bei der ARD habe ich während meines Sportstudiums als freier Mitarbeiter bei der SPORT BILD gearbeitet. Nebenbei bewarb ich mich zwei Mal bei der berühmten Axel-Springer-Akademie um ein Volontariat. Beide Male bin ich bis in die letzte Runde gekommen, in der sich aber jedes Mal für einen Mitbewerber entschieden wurde. Ich war fest entschlossen, mich ein drittes Mal zu bewerben, und habe als Überbrückung bei AIDA Cruises im Entertainment-Bereich angeheuert. Diese Überbrückungszeit hat fast drei Jahre gedauert und ich habe meine Leidenschaft zum Tourismus entdeckt.
Wie war Ihr Werdegang auf der AIDA? Sie sind dort Entertainment-Manager. Das hat doch mit Sportjournalismus wenig gemein, wie sind Sie das denn geworden?
Herbst: Damals, 2014, gab es noch das Club-Team, welches für die Unterhaltung der Gäste zuständig war. Nach meinem ersten Vertrag im westlichen Mittelmeer bin ich beim zweiten Einsatz bereits als Club-Teamleiter bzw. Bordmoderator eingesetzt worden. Ich war „die Stimme des Schiffs“ und habe alle Borddurchsagen, Bühnenmoderationen und die bordeigene Fernsehsendung moderiert. Der nächste Schritt war der zum Entertainment-Manager. Nach einer Bühnenmoderation hat mich ein damaliger Mitarbeiter von Radio ENERGY angesprochen, ob ich mir vorstellen könnte, meine eigene Radioshow zu moderieren. Zwei Monate später stand ich in Berlin im Studio und habe zu 100.000 Hörern gesprochen. Zwei Jahre war ich in Berlin. Das Highlight in dieser Zeit - ein Interview mit Leonardo DiCaprio. Die Leidenschaft zum Tourismus und mein chronisches Fernweh haben mich aber zurück in die Branche gebracht. So wurde ich 2016 Concept & Guest Relations-Manager bei TUI und arbeite bei der Hotelmarke TUI SENSIMAR.
Herbst: Vielen Dank! Bezogen auf meine Tätigkeit bei AIDA Cruises gebe ich Ihnen Recht. Als Concept & Guest Relations-Manager verantworte ich allerdings einen Bereich, der alle Abteilungen, wie zum Beispiel F&B, Housekeeping, Küche, etc., beinhaltet. TUI SENSIMAR ist ein Franchiseprodukt, welches mittlerweile über 50 Hotels weltweit umsetzen. Meine Aufgabe liegt vorwiegend im Qualitätsmanagement. Ich kontrolliere, ob die Hotelpartner unsere Vorgaben und Standards im täglichen operativen Geschäft umsetzen, und wirke zusätzlich als Unterstützung mit Know-how. Deshalb hätte eine Weiterbildung im Eventmanagement nicht ausgereicht.
Inwieweit haben sich Ihre Erwartungen an Ihre Weiterbildung erfüllt?
Herbst: Da ich nie eine klassische Ausbildung im Hotelfach absolviert habe und mit allen Abteilungen eng zusammenarbeite, wollte ich mein Fachwissen durch diese Weiterbildung erweitern. Diese Erwartung wurde zu 100% erfüllt. Speziell in den Seminaren fand ich den Austausch mit meinen Studienkollegen aus der ganzen Welt sehr wertvoll.
Inwieweit kommt Ihnen das Wissen aus der Weiterbildung bei Ihren täglichen Aufgaben zugute?
Herbst: Es vergeht so gut wie kein Tag, an dem ich nicht aus der Weiterbildung einen Nutzen ziehen kann. Die Themen, welche behandelt wurden, prägen meine tägliche Arbeit. Auch, wenn man viele Dinge vielleicht schon mal gehört hat, hilft die Wiederholung bei der Umsetzung des Wissens enorm. Da ich vorwiegend im Ausland tätig bin und das lokale Personal teilweise wenig geschult wurde, kommen mir die Inhalte der Weiterbildung auch bei der Personalentwicklung sehr zugute.
Da Sie oft im Ausland unterwegs sind, kam Ihnen das Konzept des Fernunterrichts sicherlich entgegen. Wie haben Sie denn Beruf und Weiterbildung gemanagt?
Herbst: Da hatte ich keine Probleme. Die Einsendearbeiten habe ich zum Beispiel alle in Bars mit Meerblick bearbeitet. Den größten Teil meiner Vorbereitungszeit für die Abschlussklausuren habe ich am Strand verbracht. Das Konzept des Fernunterrichts war also wie gemacht für mich.
Welchen beruflichen Traum haben Sie? Was kommt als nächstes?
Herbst: Auch, wenn ich in der Event- und Entertainmentbranche „groß“ geworden bin, finde ich ein Hotel, einen Club oder ein Kreuzfahrtschiff als Gesamtpaket sehr interessant. Ich bin kein Spezialist – ich bin ein Generalist. Ich kann nichts wirklich perfekt, aber ich erkenne, welche Menschen, in welchen Positionen, Dinge nahezu perfekt machen. Daher strebe ich mittelfristig einen Job als Clubdirektor oder General Manager an.
Gibt es noch etwas, was Sie erwähnen möchten?
Herbst: A smooth sea never made a skilled sailor.
Vielen Dank für Ihr Gespräch.
Alle Informationen zur Weiterbildung finden Sie unter „Hotelbetriebswirt“.